Licht als Beschleuniger: Die neue Ära der KI-Supercomputer

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June 26, 2024

Die Entwicklung von KI-Supercomputern und der Lichtweg zur Effizienzsteigerung

In der Welt der künstlichen Intelligenz (KI) stehen wir an der Schwelle zu einer neuen Ära der Supercomputer. Experten sind sich einig, dass der nächste große Sprung in der KI-Entwicklung durch neue Formen der Computerhardware ermöglicht werden könnte. Eine interessante Technologie, die in diesem Zusammenhang ins Rampenlicht rückt, ist die Verwendung von Licht zur Datenübertragung zwischen Chips, eine Idee, die von dem Start-up-Unternehmen Lightmatter vorgestellt wurde.

Die herkömmliche Datenübertragung innerhalb von Computern und insbesondere zwischen Chips in einem Rechenzentrum erfolgt über elektrische Signale. Teilweise werden diese Verbindungen für eine höhere Bandbreite in Glasfaserkabel umgewandelt, doch diese Umwandlung zwischen optischen und elektrischen Signalen verursacht einen Flaschenhals in der Kommunikation.

Lightmatter schlägt vor, die GPUs (Graphics Processing Units), die für das Training von KI-Algorithmen entscheidend sind, direkt mit optischen Verbindungen zu koppeln. Dies könnte den Datenaustausch zwischen den Chips beschleunigen und somit die Entwicklung von KI-Supercomputern mit unvorstellbarem Ausmaß ermöglichen.

Das Unternehmen hat eine Technologie namens "Passage" entwickelt, die aus optischen oder photonischen Verbindungen besteht, die es den Chips ermöglichen, direkt mit den Transistoren auf einem Siliziumchip wie einer GPU zu kommunizieren. Dies könnte zu einer Datenübertragung mit dem 100-fachen der üblichen Bandbreite führen. Laut Lightmatter könnte Passage, welches bis 2026 einsatzbereit sein soll, die parallele Nutzung von mehr als einer Million GPUs in einem einzigen KI-Training ermöglichen.

Der CEO von OpenAI, Sam Altman, zeigt sich von solchen Technologien fasziniert und sucht nach Möglichkeiten, größere und schnellere Rechenzentren für die Weiterentwicklung der KI zu bauen. Berichten zufolge hat er nach einer Finanzierung von bis zu 7 Billionen Dollar gesucht, um eine große Anzahl von Chips für KI zu entwickeln. OpenAI und Microsoft planen angeblich ein 100-Milliarden-Dollar-Rechenzentrum, das den Codenamen "Stargate" trägt und Millionen von Chips enthalten soll.

Eine Partnerschaft zwischen GlobalFoundries, einem Chiphersteller für Unternehmen wie AMD und General Motors, und Lightmatter deutet darauf hin, dass ein Interesse an der Implementierung dieser Technologie besteht. Die Vorstellung von AI-Supercomputern, die mit optischen Verbindungen arbeiten, könnte einen entscheidenden Engpass in der Entwicklung intelligenterer Algorithmen beseitigen und ist von zentraler Bedeutung für die Zukunft der KI und das Streben nach künstlicher allgemeiner Intelligenz (AGI).

Die großen Datenzentren, die benötigt werden, um riesige KI-Algorithmen zu trainieren, bestehen derzeit aus Regalen, die mit Zehntausenden von Computern gefüllt sind und von einem Netzwerk aus meist elektrischen Verbindungen zusammengehalten werden. Die Aufrechterhaltung von KI-Trainingsläufen auf so vielen Systemen ist eine enorme technische Herausforderung. Lightmatter's Ansatz zielt darauf ab, den schwierigen Verkehr innerhalb von KI-Datenzentren zu vereinfachen, indem jede GPU eine Hochgeschwindigkeitsverbindung zu jeder anderen erhält.

Der Chiphersteller Nvidia, der führende Anbieter von GPUs für KI-Projekte, hat kürzlich einen neuen Chip für das Training von KI vorgestellt: einen GPU namens Blackwell. Obwohl die Chipindustrie bekannt dafür ist, mehr Rechenleistung aus Chips herauszuholen, ohne sie zu vergrößern, hat Nvidia diesen Trend durchbrochen. Die Blackwell-GPUs im Superchip des Unternehmens sind doppelt so leistungsfähig wie ihre Vorgänger, verbrauchen jedoch viel mehr Energie. Dies unterstreicht, dass Upgrades anderer Schlüsselkomponenten für KI-Supercomputer, wie von Lightmatter vorgeschlagen, zunehmend an Bedeutung gewinnen könnten.

Diese Entwicklungen werfen ein Licht auf die Zukunft der KI und die Möglichkeiten, die sich durch die Nutzung optischer Technologien ergeben könnten. Die Idee, KI-Supercomputer mit Licht zu betreiben, ist ein spannendes Konzept, das die Leistungsfähigkeit und Effizienz von KI-Systemen massiv steigern könnte. Wir stehen am Anfang einer neuen Ära, in der Licht den Weg zu schnelleren und leistungsfähigeren KI-Systemen weisen könnte.

Quellen:
- Knight, Will. "To Build a Better AI Supercomputer, Let There Be Light." Wired, 4. April 2024.
- Asimov, Isaac. "The Last Question." Science Fiction Quarterly, November 1956.
- Lightmatter. (n.d.). Unternehmenswebsite und Pressemitteilungen.
- OpenAI. (n.d.). Unternehmenswebsite und Blogbeiträge.
- GlobalFoundries. (n.d.). Unternehmenswebsite und Pressemitteilungen.
- Nvidia. (n.d.). Unternehmenswebsite und Pressemitteilungen.
- Reddit-Diskussionen zu KI und Supercomputern.
- WhatsNew2Day. "To Build a Better AI Supercomputer, Let There Be Light." 4. April 2024.
- Barzilai, Maya. "Golem: Modern Wars and Their Monsters."
- Jasanoff, Sheila. "Future Imperfect: Science, Technology, and the Imaginations of Modernity." In "Dreamscapes of Modernity: Sociotechnical Imaginaries and the Fabrication of Power," herausgegeben von Jasanoff und Kim, University of Chicago Press, 2015.
- Wiener, Norbert. "God & Golem, Inc.: A Comment on Certain Points where Cybernetics Impinges on Religion." MIT Press, 1964.

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