Künstliche Intelligenz und Geschlechtergerechtigkeit im Arbeitsmarkt

Kategorien:
No items found.
Freigegeben:
June 26, 2024

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Thema, das in den letzten Jahren eine zunehmende Aufmerksamkeit erfahren hat, sowohl in der Öffentlichkeit als auch in den Medien. Dabei reicht das Spektrum der Diskussionen von faszinierenden Möglichkeiten und Chancen bis hin zu tiefgreifenden Ängsten und Sorgen. Was einst als Stoff für Science-Fiction-Romane galt, ist heute Realität und beeinflusst bereits viele Bereiche unseres Lebens. Doch welche konkreten Auswirkungen hat die rasant fortschreitende Entwicklung der KI auf den Arbeitsmarkt und insbesondere auf die Geschlechterverhältnisse in technologiebezogenen Berufen?

Ein prägnantes Beispiel liefert der Fall von Gabriela Capote, die nach ihrer Entlassung aus einem Marketingjob erkannte, dass sie ihre Kenntnisse im Bereich KI ausbauen musste, um auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben. Sie entschied sich für einen sechswöchigen Online-KI-Trainingskurs bei der Mission Impact Academy (Mia), einer globalen Trainingsorganisation, die sich auf Frauen spezialisiert hat. Der Kurs verhalf ihr schließlich zu einer neuen Stelle in einer Versicherungsfirma. Die KI-Zertifizierung ließ sie aus der Masse der Bewerber herausstechen und war ausschlaggebend für das Jobangebot.

Die Geschichte von Capote ist bezeichnend für eine Entwicklung, die sich weltweit abzeichnet: Es besteht eine Geschlechterlücke im Bereich KI, die sich darin zeigt, dass Männer häufiger Technologie sowohl im Berufs- als auch im Privatleben nutzen als Frauen. Laut einem Bericht aus dem letzten Jahr nutzen 54% der Männer Technologie in ihrem Job oder persönlichen Leben, im Vergleich zu nur 35% der Frauen.

Um diese Lücke zu schließen, haben sich immer mehr Frauen dazu entschlossen, ihre Fähigkeiten zu verbessern und sich weiterzubilden. Plattformen wie Coursera verzeichnen einen deutlichen Anstieg bei der Anmeldung von Frauen zu Kursen wie "AI for Everyone". Im Vereinigten Königreich war dieser Kurs im letzten Jahr der sechstbeliebteste unter den 1,58 Millionen weiblichen Lernenden, ein signifikanter Aufstieg von Platz 59 im Vorjahr.

Heather Black, Gründerin und Geschäftsführerin von Supermums, einer Organisation, die technische Trainingskurse für Frauen anbietet, die nach einer Babypause in das Berufsleben zurückkehren, hat letztes Jahr ihren ersten KI-Kurs lanciert. Ihrer Ansicht nach wird die Geschlechterdisparität im Bereich KI zunehmen, wenn es nicht gezielte Angebote für Frauen gibt, um über KI zu lernen.

Studien der Vereinten Nationen zeigen, dass Frauen ein höheres Risiko haben, dass ihre Jobs durch KI obsolet werden, insbesondere in administrativen und klerikalen Bereichen. Spezielle Trainingsangebote für Frauen könnten daher vielen helfen, ihre Positionen zu behalten oder neue Stellen leichter zu finden.

Georgina Cosma, Professorin für KI und Datenwissenschaft an der Loughborough University, betont die Wichtigkeit, Frauen mit KI-Fähigkeiten auszustatten, um ihre Zukunft in zunehmend von Technologie geprägten Branchen zu sichern. Sie warnt jedoch davor, dass frauenspezifische Kurse den Industriestandards entsprechen müssen, um nicht veraltete Annahmen zu verstärken oder Frauen in der Technologie weiter zu isolieren.

Janna Salokangas, Mitbegründerin von Mia in Miami, weist darauf hin, dass ihr KI-Kurs nicht nur um das Training selbst geht, sondern auch darum, den Teilnehmerinnen ein Gefühl der Gemeinschaft und Zugehörigkeit zu vermitteln. Das Lernen in einer Gemeinschaft von Frauen und das Teilen von Erfahrungen könnte der Schlüssel sein, um mehr Frauen für den Bereich der KI zu begeistern und sie darin zu bestärken.

KI verspricht eine Revolutionierung des Arbeitsmarktes, aber es bleibt die Frage, wie wir als Gesellschaft sicherstellen können, dass alle gleichermaßen davon profitieren. Das Beispiel von Gabriela Capote und anderen Frauen, die sich in KI weiterbilden, zeigt, dass das Verständnis und die Nutzung dieser Technologie entscheidende Faktoren für den beruflichen Erfolg in einer zunehmend digitalisierten Welt sein können. Es unterstreicht auch die Notwendigkeit, auf eine inklusive und gleichberechtigte Teilhabe in der KI-Branche hinzuarbeiten.

Quellen:
- BBC News. (2024, February 29). 'I'd heard the big, bad, scary conversation about AI'. bbc.com.
- Newsbreak. (o.J.). 'I'd heard the big, bad, scary conversation about AI'. newsbreak.com.
- Bitin.fr. (2024, February 29). 'I'd heard the big, bad, scary conversation about AI'. bitin.fr.
- Titrespresse. (o.J.). Conversation women intelligence. titrespresse.com.

Was bedeutet das?
No items found.