In den letzten Jahren hat die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) in der Content-Erstellung auf Plattformen wie TikTok erheblich zugenommen. Während einige dieser Inhalte humorvoll und harmlos sind, birgt die zunehmende Verbreitung von KI-generierten Videos potenzielle Risiken. Dennoch hat sich diese Technologie als lukratives Geschäftsmodell etabliert.
Die Erstellung von Inhalten mit Hilfe von KI ist kein neues Phänomen auf TikTok. Von lustigen Clips, in denen prominente Persönlichkeiten wie Angela Merkel oder fiktive Charaktere wie Patrick Star und Thaddäus Tentakel Deutschrap-Songs rappen, bis hin zu viralen Trends – die Vielfalt ist groß. Diese Videos, die oft mit Tools wie Media.io oder Parrot erstellt werden, erfreuen sich großer Beliebtheit und erreichen Millionen von Views.
Ein prominentes Beispiel für die Monetarisierung von KI-generierten Inhalten ist der YouTube-Kanal AI Century. Dieser zeigt, wie man mit wenigen Tools virale TikToks erstellen kann. In einem Tutorial wird erklärt, wie man Geschichten aus dem Internet findet, diese mithilfe von KI verfeinert und anschließend als virale Videos auf TikTok veröffentlicht. Diese Vorgehensweise hat sich als äußerst profitabel erwiesen.
TikTok bietet verschiedene Programme zur Monetarisierung von Inhalten an. Das Creator-Rewards-Programm und der Creator-Fund ermöglichen es Nutzern, durch hohe View-Zahlen und Follower-Zahlen Einnahmen zu erzielen. Influencer-Agenturen schätzen, dass TikTok-Videos pro 1.000 Views etwa zwei bis vier Cent einbringen können. Dies hat dazu geführt, dass einige Content-Ersteller Einnahmen von über 200.000 Dollar erzielen.
Während viele der KI-generierten Inhalte harmlos und unterhaltsam sind, gibt es auch Risiken. Ein Beispiel dafür ist die Verbreitung von Fehlinformationen. Ein YouTube-Kanal namens howtoai zeigt, wie man mithilfe von ChatGPT und Canva massenhaft Videos erstellen kann. Allerdings kann das Sprachmodell von ChatGPT nicht zwischen richtigen und falschen Informationen unterscheiden, was zur Verbreitung von Fehlinformationen führen kann.
Ein weiteres Geschäftsmodell ist die Nutzung von KI zur Erstellung von Werbeclips. Der YouTuber Matt Lorion behauptet, mit nur zwei Stunden Arbeit 220.000 Dollar durch KI-generierte Werbevideos verdient zu haben. Er nutzt das TikTok-Affiliate-Programm, bei dem Nutzer ihre Videos mit Kauflinks versehen können, um Provisionen zu erhalten.
TikTok hat Maßnahmen ergriffen, um KI-generierte Inhalte zu kennzeichnen. Seit Mai 2023 arbeitet TikTok mit der Coalition for Content Provenance and Authenticity (C2PA) zusammen, um solche Inhalte automatisch zu erkennen und zu markieren. Nutzer sind auch aufgefordert, ihre KI-generierten Videos zu kennzeichnen. Allerdings geschieht dies oft nicht, und viele Videos bleiben unmarkiert.
KI hat die Art und Weise, wie Inhalte auf Plattformen wie TikTok erstellt werden, revolutioniert. Obwohl diese Technologie viele Chancen bietet, birgt sie auch Risiken. Es ist entscheidend, dass Content-Ersteller ethische Standards einhalten und Fehlinformationen vermeiden. Nur so kann KI in der Content-Erstellung verantwortungsvoll genutzt werden.
- https://t3n.de/news/tiktok-ki-geschaeftsmodell-1631524/
- https://www.dailypausenbrot.de/p/tiktok-bringt-ki-zu-content-creation
- https://www.tiktok.com/@ai_your_life/video/7249796193272827163
- https://fastercapital.com/de/inhalt/TikTok-Geschaeftsmodell--TikToks-Auswirkungen-auf-Startups--Erkundung-der-Geschaeftsmodell-Revolution.html
- https://www.linkedin.com/pulse/tiktok-scenes-ai-act-und-reels-plays-niklas-lewanczik-ufbhe
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