In einer Welt, in der Technologie immer mehr in unseren Alltag integriert wird, bleibt auch die Gastronomiebranche nicht unberührt. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür ist die Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Pizzabestellung. Der Fast-Food-Gigant Domino's setzt auf eine innovative KI-Lösung, die den Bestellprozess revolutionieren soll. Diese Technologie ermöglicht es, eine Pizza bereits vor der eigentlichen Bestellung zu backen, was die Effizienz und Kundenzufriedenheit erheblich steigern soll.
Wenn Kunden bei Domino's online eine Pizza bestellen, könnte es sein, dass diese bereits im Ofen ist, bevor sie überhaupt auf "Bestellen" geklickt haben. Dies wird durch eine fortschrittliche KI-Technologie ermöglicht, die erkennt, wann der Kunde bereit ist, seine Bestellung abzuschließen. Laut CEO Russel John Weiner wird ein Algorithmus verwendet, der den Bestellprozess überwacht und in einem bestimmten Moment entscheidet, dass die Bestellung begonnen werden soll.
Weiner erklärt: „Ihr startet eure Onlinebestellung und an einem bestimmten Punkt entscheidet der Algorithmus, dass ihr für eure Bestellung bereit seid und wir beginnen damit.“ Diese Vorgehensweise soll die Lieferzeiten deutlich verringern und den Lieferanten ermöglichen, mehr Bestellungen pro Tag zu bearbeiten, was sich positiv auf ihr Trinkgeld auswirkt.
Domino's plant, noch weitere KI-Tools in den Alltag der Pizzafilialen zu integrieren. Ein geplantes Tool soll beispielsweise erkennen können, ob zu wenig Lieferanten für die aktuellen Bestellungen verfügbar sind. Dies würde es ermöglichen, die Produktion frühzeitig herunterzufahren, um zu vermeiden, dass Pizzen unnötig lange in den Filialen liegen bleiben.
Zudem soll ein KI-Assistent auf der Website von Domino's Kunden bei der Auswahl der nächsten Pizza unterstützen. Dieser „Pizza-Concierge-Service“ soll den Bestellprozess für die Kunden noch einfacher und angenehmer gestalten. Auch für die Mitarbeiter in den Filialen sind Verbesserungen geplant: Ein KI-Assistent soll Filialmanager bei der Inventur, Zutatenbestellung und dem Dienstplan unterstützen.
Die Vorteile der Integration von KI in den Bestellprozess sind vielfältig:
- Kürzere Lieferzeiten und eine höhere Effizienz bei der Bearbeitung von Bestellungen können die Kundenzufriedenheit erheblich steigern.
- Mitarbeiter können entlastet werden, was zu einer besseren Arbeitsatmosphäre und höherer Produktivität führen kann.
Jedoch gibt es auch Herausforderungen. Eine zu frühe Intervention der KI könnte zu Lebensmittelverschwendung führen, wenn Pizzen zu früh gebacken und nicht rechtzeitig verkauft werden. In der Vergangenheit gab es Berichte von Domino's-Mitarbeitern, die große Mengen an Teig am Ende ihrer Schicht wegwerfen mussten. Bisher gibt es jedoch keine Meldungen über fertige Pizzen, die aufgrund der KI-Technologie im Abfall gelandet sind.
Domino's ist nicht das einzige Unternehmen, das auf KI setzt, um den Bestellprozess zu optimieren. Ein weiteres Beispiel ist das Startup Foodcall, das einen Sprachbot entwickelt hat, der Restaurant-Bestellungen entgegennimmt und so die Servicekräfte entlasten soll. Diese Technologie könnte insbesondere in Stoßzeiten eine große Hilfe sein, da sie Bestellungen und Reservierungen automatisiert entgegennimmt und an das Restaurant weiterleitet.
Die Gründer von Foodcall, Sebastian Hecker und André Naumann, haben erkannt, dass trotz der Verbreitung von Online-Bestellungen immer noch viele Kunden telefonisch bestellen. Ihr Sprachbot kann sich intelligent an die Anfragen der Benutzer anpassen und benötigt lediglich Informationen wie Lieferadresse, Liefergebiet, Öffnungszeiten und Speisekarte als Training. Die abgegebenen Reservierungen und Bestellungen werden digital an das Restaurant weitergeleitet, was den Arbeitsaufwand für das Personal erheblich reduziert.
Die Integration von Künstlicher Intelligenz in den Bestellprozess von Fast-Food-Ketten wie Domino's zeigt, wie Technologie unseren Alltag verändern kann. Durch die Nutzung von KI können Lieferzeiten verkürzt, die Effizienz gesteigert und die Kundenzufriedenheit erhöht werden. Gleichzeitig können Mitarbeiter entlastet und der Arbeitsaufwand reduziert werden. Dennoch bleibt es wichtig, die potenziellen Herausforderungen und Risiken im Auge zu behalten, um sicherzustellen, dass die Technologie so effizient und nachhaltig wie möglich eingesetzt wird.
Bibliographie
- https://t3n.de/news/ki-pizza-vor-der-bestellung-1628366/
- https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2024-06/62412743-diese-ki-macht-eure-pizza-bevor-ihr-sie-bestellt-397.htm
- https://t3n.de/archive/26-04-2020/
- https://www.mind-verse.de/news/ki-in-der-gastronomie-pizzabestellung-revolution
- https://de.qz.com/dominos-ki-technologie-microsoft-verbraucher-einzelhand-1851519557
- https://kw.linkedin.com/posts/alexandergraf_ich-mag-pizza-alexander-tauer-von-dominos-activity-7071394360252076033-WeVS
- https://www.reddit.com/r/de/comments/yh7qmi/dominos_erhebt_jetzt_pro_bestellung_099/
- https://www.youtube.com/watch?v=XwhlFcA1XkQ